Roman Kühn
Direktor, Gesellschaft für bedrohte Völker e.V.
40 Jahre sind eine lange Zeit. 40 Jahre lang aufstehen, den Rücken gerademachen und Gegenwind aushalten. Und trotzdem vorankommen, Erfolge erzielen und sich gegen Widerstände durchsetzen, immer wieder und immer weiter. Das ist der Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma und dazu möchte ich Ihnen im Namen der gesamten Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ganz herzlich gratulieren. Aus einer Bürgerrechtsbewegung einen Zentralrat zu erschaffen, der in der Bundesrepublik Deutschland Bewusstsein für die Leiden und für den NS-Völkermord an den Sinti und Roma schafft und sich gegen die anhaltende Diskriminierung der Volksgruppen dauerhaft einsetzt, ist eine große Leistung. Unsere beiden Organisationen verbindet eine lange Geschichte, die von hartem gemeinsamen Kampf, von Rückschlägen, aber auch von Erfolgen geprägt ist. Die Durchführung des Dritten Welt-Roma-Kongresses 1981 in Göttingen oder der Einsatz für das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas im Herzen unserer Hauptstadt Berlin. Das zeigt, dass gemeinsames Arbeiten für eine bessere, diskriminierungsfreie Bundesrepublik Deutschland eine lohnende Arbeit ist. Aber diese Arbeit ist so lange noch nicht geschafft, solange es noch Angriffe auf Sinti und Roma gibt. Daher heißt es weiter zusammenstehen und kämpfen. Ich freue mich, das mit so einem starken Verband tun zu dürfen und nun mit dem Zentralrat ein weiteres gemeinsames Kapitel aufzuschlagen und die bundesdeutsche Gesellschaft weiterhin aufzurütteln. Lassen Sie uns auch in Zukunft gemeinsame Projekte angehen und umsetzen. Ich freue mich auf diese Zusammenarbeit.