Am 5. und 6. Februar 1982 schlossen sich in Darmstadt neun Vereinigungen der deutschen Sinti und Roma zur Vertretung ihrer Interessen zum Zentralrat Deutscher Sinti und Roma zusammen. Heute blickt der Zentralrat, dem mittlerweile 19 Landes- und Mitgliedsverbände angehören, zurück auf vierzig Jahre Bürgerrechtsarbeit, in denen er vieles erreicht hat: Die Anerkennung des NS-Völkermordes an den Sinti und Roma durch Bundeskanzler Helmut Schmidt, die Durchsetzung von Entschädigungen für die Überlebenden des Holocaust und die Anerkennung der deutschen Sinti und Roma als nationale Minderheit. Die Erinnerung an die Verfolgung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus hat sich durch die Arbeit des Zentralrats grundlegend geändert. In Berlin steht seit 2012 das nationale Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas. In den Gedenkstätten wird heute auch an den Völkermord an 500.000 Sinti und Roma erinnert. Durch die Arbeit des Zentralrats hat in vielen gesellschaftlichen Bereichen ein spürbarer Wandel im Umgang mit der Minderheit eingesetzt. Anlässlich des Gründungsjubiläums blicken wir auf die Erfolge der vergangenen vierzig Jahre und auf die Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft der Bürgerrechtsarbeit deutscher Sinti und Roma.
Bodo Ramelow
Präsident des deutschen Bundesrates, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen
Prof. Dr. Bernd Fabritius
Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten
Dr. Georg Bätzing
Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
Jacques Delfeld
Vorsitzender des Verbands Deutscher Sinti & Roma – Landesverband Rheinland Pfalz
Gitte Hougaard-Werner
Vorsitzende des Minderheitenrates der vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands
»Eine entscheidende Zäsur in der Bürgerrechtsarbeit war der 17. März 1982, als der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt eine Delegation des Zentralrats empfing und in völkerrechtlich bedeutsamer Weise die NS-Verbrechen an den Sinti und Roma als Völkermord aus Gründen der so genannten ›Rasse‹ anerkannte.«
ROMANI ROSE, VORSITZENDER DES ZENTRALRATS
»Hugo Wolf Quartett« gratuliert Zentralrat musikalisch
Das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma am Donnerstag, 7. April, zu einem Konzert mit dem mehrfach ausgezeichneten »Hugo Wolf Quartett« aus Wien ins Palais Prinz Carl in Heidelberg ein. Die drei Musiker und eine Musikerin präsentieren neben dem Schubert-Meisterwerk »Rosamunde« mit »Imagined Memories« von Ralf Yusuf Gawlick ein außergewöhnliches Stück.